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Blog: Dokumentationszentrum Couragierte Recherchen und Reportagen

Die WÄCHTERPREISE der Tagespresse 2010

Für die feierliche Übergabe des Wächterpreises der Tagespresse am 5. Mai um 17 Uhr im Frankfurter Römer an die vier Preisträger sind die vom DokZentrum ansTageslicht.de rekonstruierten Geschichten hinter den Geschichten rechtzeitig online gegangen: www.ansTageslicht.de/Waechterpreis.

Das was das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL in seinem April-Heft Nr. 15 unter dem Titel „Der Märchenmann“ ausführlich über das 200 Millionen-Pleiteobjekt „World Congress Center Bonn“ (WCCB) berichtet hat, war bereits seit August letzten Jahres im Bonner GENERAL-Anzeiger zu lesen: in einer bis heute 34-teiligen Fortsetzungsserie „Die Millionenfalle“. Dass der 1. Wächterpreis an das 6-köpfige Redaktionsteam ging, zeigt, dass Recherchejournalismus auch in Tageszeitungen möglich ist und vieles auch bewegen kann (www.ansTageslicht.de/Millionenfalle).

Nachhaltige Recherchen im Rockermilieu von Christine KRÖGER brachten unbekannte Informationen über Rockerkriminalität und Kungeleien mit den etablierten Eliten zutage. Die Journalistin ist bei ihrer Arbeit auch persönlich ein hohes Risiko eingegangen – so musste sie z.B. mehrmals umziehen. Die zweite Preisträgerin beschreibt in 9 Abschnitten ausführlich, wie sie bei ihrer Arbeit vorgegangen ist (www.ansTageslicht.de/Rocker) – ebenfalls ein Lehrstück für Recherchejournalismus.

Cross Border Leasing (CBL) ist ein wenig bekannter Fachbegriff aus der Finanzierungswelt, der allerdings in rund 150 deutschen Städten und Gemeinden für selbstverschuldete Finanzkrisen sorgt: Politiker hatten kurzsichtig auf anfängliche Geldvorteile gesetzt, als sie kommunales Eigentum wie Hallenbäder, Strassen- oder U-Bahnen, Klärwerke oder das Trinkwassernetz an steuersparende US- Trusts verkauften, um sie dann wieder zurückzuleasen. Roland KIRBACH von der ZEIT, dritter Preisträger, hat in 2 ZEIT-Dossiers eine ausführliche Bestandsanalyse in Reportagenform gemacht. Das DokZentrum dokumentiert aber auch einen Warner, der seit Ende der 90er Jahre auf die schleichende Enteignung städtischen Gemeineigentums aufmerksam gemacht hatte: den Kölner Publizisten Werner RÜGEMER (www.ansTageslicht.de/CBL).

Der „Volontärspreis“ ging an den damaligen Volontär Steven HANKE von der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ), Potsdam: Wie Richter eigenmächtig über die Verteilung der Bußgelder entscheiden können. Zum Zeitpunkt der Juryentscheidung im März war der Preisträger allerdings nicht mehr bei der MAZ – sie hatte keine Stelle für den ‚ausgezeichneten’ Journalisten (www.ansTageslicht.de/Bussgelder).

Das DokZentrum ansTageslicht.de ist ein Kooperationsprojekt zwischen Wissenschaft und Praxis, derzeit an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg angesiedelt: www.ansTageslicht.de

Rückfragen:

1) Prof. Dr. Johannes Ludwig, mail@johannesludwig.de, 0176 – 52 00 69 15
2) Ingo Eggert, redaktion@ansTageslicht.de, 0174 – 291 76 01

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